Landesnetzwerktreffen "Anlaufstellen für ältere Menschen in Rheinland-Pfalz" im MGH Monsheim

Fokusthemengruppe „Teilnahme und Teilhabe“

12.2.2020 Treffen der Aktiven im Landesnetzwerk "Anlaufstellen für ältere Menschen in Rheinland-Pfalz" - zu den Themen: Einsamkeit im Alter - Zugang finden zu älteren Menschen mit Bedarfen wie Hilfe, Unterstützung, soziale Kontakte, gute Beispiele aus RLP werden vorgestellt

Im Mehrgenerationenhaus Monsheim trafen sich Fachleute in hauptamtlicher und auch in ehrenamtlicher Funktion zu diesem Thema. Nach der Eröffnung durch Annette Scholl von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. / Servicestelle des Landesnetzwerkes und der Gastgeber Frau Marina Scherrer von der Turngemeinde 1904 Kriegsheim e.V. und Sabine Bayer, Koordinatorin des Mehrgenerationenhause Mosnheim, stand das Kennenlernen der 27 Teilnehmer/innen an. Diese waren aus ganz Rheinland-Pfalz nach Monsheim angereist. Hier wurde deutlich, dass die Teilnehmer/innen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und mit unterschiedlichen Hintergründen kamen. Es nahmen Vertreter/innen von kommunalen Einrichtungen, Behörden ebenso teil, wie einige GemeindeschwesternPlus, Seniorenbeauftragten der Kommunen, Mitarbeiter von sozialen Einrichtungen, aber auch ehrenamtlich, z.B. im Bereich der Nachbarschafthilfe, aktive Menschen.

Nach einem interessanten einführenden Vortrag in das Thema „Einsamkeit im Alter“ von Frau Maria Di Geraci-Dreier, als frühere GemeindeschwesterPlus im nördlichen Landkreis bekannt, entstand ein reger Austausch. Denn nicht jede/r Person, die/der alleine ist, ist einsam. Nicht jede/r empfindet dies als Mangel. Aber wie kann man Menschen erreichen, die einsam sind und sich nach Kontakt und Aktivität sehnen?

Auch während der Mittagspause (unsere MGH-Mitarbeiterin Frau Annette Nastas versorgte alle mit einer leckeren Kartoffelsuppe), entstanden viele Gespräche zwischen den Teilnehmern/innen.

Da am Vormittag gleichzeitig der Krabbeltreff im Raum „Alte Schule“ stattfand, startete das Landesnetzwerktreffen im Raum „Alter Kindergarten“. Nach der Mittagspause zogen jedoch alle in den Raum „Alte Schule“ um, denn nun wurde der barrierefreie Raum für den regelmäßig wöchentlich stattfindenden Seniorentreff benötigt. Hier werden ältere Menschen erreicht! Es wird gegessen, gespielt, erzählt. Ein Riesenthema ist jedoch immer wieder die Mobilität! Wenn nicht eine Ehrenamtliche einspringen und einige Teilnehmerinnen innerhalb der Ortslage abholen würde, könnten viele nicht das Angebot nutzen. Aber so genießen sie immer wieder wöchentlich die Gesellschaft – und sind am Mittwochnachmittag nicht einsam!

Im Raum „Alte Schule“ nutzen die Teilnehmer/innen die Möglichkeit sich durch eine Präsentation von Marina Scherrer über die Spaziergehgruppe der TG Kriegsheim zu informieren. Rege Fragen und Gespräche zeigten, wieviel hierbei beachtet werden sollte, aber auch wie wichtig solche Angebote sind, die zum Ziel haben, ältere Menschen bei der Erhaltung der Selbständigkeit durch körperliches Training zu unterstützen. Im Anschluss erklärte Frau Sabine Bayer, Koordinatorin des gastgebenden Mehrgenerationenhauses Monsheim, das Konzept des „Offenen Treffs“. Ebenso die Wirkungskette dieses zentralen Elementes eines jeden Mehrgenerationenhauses und die Umsetzung hier vor Ort durch kurze Vorstellung der vielfältigen Angebote. Neben allen Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit, wie Pressemeldungen in lokalen oder regionalen Zeitungen, Homepage, Facebook, Twitter etc. ist die persönliche Ansprache immer noch der Hauptzugangsweg zu potentiellen Teilnehmern/innen. Dies geschieht durch die enge Kooperation mit der zuständigen GemeindeschwesterPlus bei den Über-80-jährigen, genauso wie durch die Gemeinwesenarbeit der Kirchengemeinden, die wichtige Vernetzung mit Multiplikatoren oder direkte persönliche Kontakte. Durch die Präsenz bei verschiedenen Gelegenheiten versuchen wir auch dem MGH Monsheim „ein Gesicht zu geben“ und Ansprechpartner zu sein. Dies soll auch noch weiter ausgebaut werden.

Zum Abschluss stellte Frau Sabine Scriba, als GemeindeschwesterPlus unter anderem für die VG Monsheim zuständig, das Projekt der „Wichtel von Osthofen“ vor. Hier engagieren sich freiwillige Helfer zur Unterstützung hilfbedürftiger, hauptsächlich älterer, Menschen.

Nach angeregten Gesprächen und Austausch von Informationen und Erfahrungen, ging eine erfolgreiche Veranstaltung mit einer Abschlussrunde und mit Blick auf das nächste Landestreffen im Herbst (dann im Norden von Rheinland-Pfalz) zu Ende.

Im Haus war jedoch noch lange keine Ruhe eingekehrt. Während des Nachmittags fand gleichzeitig in der Beratungsecke im 1.OG noch die Sprechstunde der Beratungsstelle für Familien mit beeinträchtigten Kindern der Lebenshilfe Worms-Alzey statt. Am späten Nachmittag eroberten sich die Kinder des Kindertreffs ihren Raum „Alte Schule“ wieder zurück und am Abend nutzen noch einige die Gelegenheit sich bei der Beratung des Betreuungsvereins der Diakonie Worms-Alzey e.V. über Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung zu informieren.

Endlich, nach 12 Stunden schlossen sich aber dann doch, nach einem ereignisreichen Tag, wieder die Türen des MGH Monsheim - um am nächsten Tag zum gemeinsamen Frühstück wieder offen zu stehen.